Hi Leute,
neuer Monat. Neuer Blogartikel. Über 500 Facebook Fans. Yes.
Heute möchte ich über ein für mich sehr wichtiges und persönliches Thema sprechen. Heute gibt es Gedanken. Viel Spaß.
Mir reichts.
Ich bin dauerhaft unzufrieden. In letzter Zeit gefallen mir meine Fotos nicht mehr, ich finde keine Zeit um meine sehr vielen Ideen umzusetzen und auch sonst ist das Fotografieren derzeit merkwürdig. Ich fotografiere während des Shootings mit totaler Leidenschaft, finde die Ergebnisse toll und es macht viel Spaß. Dann kommt das elendige Sortieren, Auswählen und Bearbeiten… Das macht dann wieder weniger Spaß.
Wenn ich dann neue Arbeiten fertig habe finde ich sie einen Tag lang super, nach einer Woche würde ich sie aber am liebsten wieder aus meinem Portfolio löschen. Mein Portfolio ist sowieso ein leidiges Thema. Mache ich jetzt Portraits, Aufträge oder nur Events? Nichts passt zusammen, eine gemeinsame Linie gibt es nicht. Portraits machen mir Spaß, ich arbeite im Eventbereich liebend gerne mit den ganzen Menschen. Aufträge sind auch immer toll. Aber so richtig das Wahre ist das alles nicht.
Mein Studium (Maschinenbau) bringt mich immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Ich mach alles eigentlich aus dem Hobby heraus und sollte lieber noch kürzer treten und ein ganz normaler Ingenieur werden. Dann kommt aber wieder meine kreative Seite zu tragen, ich würde am liebsten alles hinwerfen, den ganzen Tag fotografieren und den Taschenrechner sausen lassen. Aber dafür habe ich ja nicht so lange studiert… Hin und hergerissen… Schlimm sowas.
Mir fehlt noch der Zugang in das kommerzielle Geschäft. Hier in Burghaun und auch in der nächst größeren Stadt Fulda ist es schwierig. Ich möchte keinem anderen (wirklich guten) Fotografen auf die Schuhe treten, würde aber am liebsten auch mal einen größeren regionalen Job bekommen und zeigen was ich kann. Das ist eine schwierige Gratwanderung. Hobby oder Arbeit, was soll man da machen? Mal richtig Gas geben und potentielle Kunden direkt ansprechen? Richtig Werbung machen? Eine Möglichkeit… Aber dann kommt wieder mein Gewissen, das Studium und so…
Weg aus Deutschland.
Dann ergab sich eine Gelegenheit, die mich eventuell weiterbringt. Ich hau ab. Weg aus Deutschland, mal etwas ganz anderes machen.
Für mich geht es nach Asien. Taiwan. Das ganze Restjahr lang. Ende April bin ich weg. Zack.
Wo will ich hin? Was mache ich, wenn ich meinen Master Abschluss in der Tasche habe? Fotografieren? Arbeiten? Ingenieur? Oder doch als Praktikant bei einem Fotografen einsteigen? Da besteht Klärungsbedarf.
Erstmal Pause machen.
Ich mache Pause. Pause von dem, was ich bisher gemacht habe. In Taiwan wird vieles anders laufen. Da mein Blog hier immer sehr persönlich ist, wird sich auch hier sicherlich etwas ändern. Vielleicht fotografiere ich in Zukunft nur Architektur. Oder Landschaften.
Keine Angst, ich habe noch einige Blogartikel geplant. Wenn ich das alles veröffentlicht habe schwenke ich wohl um. Keine „Shootingergebnisse“ mehr, sondern Eindrücke, Ansichten, exotische Plätze. Vielleicht ein „Reisefotoblog“. Auch eine Idee.
Auf jeden Fall werdet ihr mich weiter fotografieren sehen, ich glaube das kann man mir nichtmehr austreiben. 😉 Was meine Arbeit angeht habe ich viele tolle Ideen. Mal sehen, in welche Richtung es in Zukunft geht. Ich habe schon eine leichte Tendenz gefunden.
Ich kann kein Wort chinesisch. Das wird spannend. Anders leben, anders arbeiten, anders fotografieren. Und durch diesen Sprung ins kalte Wasser zu sich selbst finden. So einfach wird das.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein fröhliches Jahr!
euer Akira