Supersync mit dem Elinchrom Ranger Quadra RX und Nikon | by Christian Schmitt

Hallo Leute!

Für den heutigen Artikel hat mein guter Kumpel Christian ordentlich in die Tasten gehauen und einen tollen Gastbeitrag geschrieben. Supersyncen mit dem Elinchrom Ranger Quadra. Viel Spaß beim Lesen!

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Hallo, mein Name ist Christian Schmitt, ich fotografiere seit ich mit 13 das erste Mal von meinem Großvater eine analoge Kamera in die Hand gedrückt bekommen habe. Mit 17 habe ich mir dann meine erste digitale Spiegelreflex Kamera gekauft. Seit ca. 5 Jahren betreibe ich zusammen mit Akira ein kleines Fotostudio in Hünfeld, das seit Anfang des Jahres den Namen pixter|STUDIOS trägt.

Mein fotografisches Tätigkeitsfeld ist weit gefächert. Neben regionalen und überregionalen Unternehmen zählen viel Musikerinnen und Musiker zu meinen Kunden. Auf ein bestimmtes Spezialgebiet möchte ich mich nicht festlegen, da gerade die Bewältigung unterschiedlichster fotografischer Aufgaben für mich den Reiz am Fotografieren ausmacht. 

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Supersync mit dem Elinchrom Ranger Quadra RX

Über das Phänomen Supersync hört man ja zurzeit an jeder Ecke was. So gut wie alle großen Fotoblogs befassen sich mit dem Thema. Warum also jetzt ein Gastbeitrag auf Akiras Blog?

Kurz nur für alle die noch nicht genau wissen, was Supersync ist. Supersync bietet Fotografen die Möglichkeit mit einer Blitzsynchronisationszeit < 1/200s zu arbeiten. Was in der Praxis bedeutet, dass trotz hellem Umgebungslicht, offener Blende und sehr kurzer Belichtungszeit mit einem entfesselten Blitz gearbeitet werden kann. Technisch funktioniert das Ganze ungefähr so:

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Die Kamera denkt, auf ihr befindet sich ein Kompaktblitz, der die gewählte Belichtungszeit mit Hilfe von High-Speed-Synchronisation (HSS) synchronisieren kann. In Wahrheit sitzt auf ihr jedoch nur ein Funkauslöser, der der Kamera vorgaukelt, er könne HSS.

Das Verrückte an der ganzen Sache kommt jetzt: Die Kamera löst den Blitz aus, bevor sie beginnt, das Bild zu belichten?!? Der Blitz leuchtet also schon, bevor die Kamera den Verschluss öffnet. So ist es also zu erklären, dass man überhaupt ein belichtetes Bild bekommt, obwohl man eine schnellere Belichtungszeit als die klassische 1/200s gewählt hat. Wer zu der Funktionsweise des Supersyncs noch genauere technische Informationen haben möchte, der findet im Krolop&Gerst-Blog den meines Erachtens besten und umfangreichsten Beitrag zu diesem Thema.

Nun kann man meinen, dass Supersync einfach das Beste ist, was einem Fotografen passieren kann. Nun ja eigentlich schon, nur leider hat es auch einen Nachteil: Den Lichtverlust. Dadurch, dass nicht mehr das gesamte Abbrennen des Blitzes innerhalb der Belichtungszeit liegt, fehlt einiges an Leistung. Aber auch hierzu gibt es natürlich einen extrem ausführlichen Test auf dem Krolop&Gerst-Blog

So, bis jetzt haben wir alles schon von irgendwo her gehört. Was ist also das Neue und damit der Anlass für den Blogartikel? 

Ganz einfach, ich habe auch mal was Tolles herausgefunden =) Zurzeit spiele ich mal wieder extrem viel mit verschiedenen Blitzsystemen rum, unter anderem habe ich auch mal einen Jinbei DC-600 gekauft, den ich mittlerweile aber wieder zurückgeschickt habe. Aber dazu gibt’s im nächsten Blogbeitrag von mir in ein paar Wochen mehr! Beim Rumspielen im Studio mit dem DC-600, den PiXel King Funkfernauslösern und dem Elinchrom Ranger Quadra ist mir etwas Großartiges aufgefallen:

Der PiXel King Trigger scheint das passende Auslösesignal, das für Supersync benötigt wird, auch über seinen Hotshoe weiterzugeben.

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Was im Klartext bedeutet, dass es vollkommen ausreichend ist den Skyport RX, also den Funkauslöser von Elinchrom, auf den PiXel King aufzusetzen, um den Ranger Quadra schneller als 1/200s auszulösen. Richtig, nur der PiXel King Trigger ist von Nöten, der Receiver kann in der Tasche bleiben, oder unter einen anderen Blitz gespannt werden. Der große Vorteil an dieser Arbeitsweise ist, dass die Leistung des Ranger weiterhin wie gewohnt über den Skyport reguliert werden kann, was unglaublich schnell und einfach geht.

Ich vermute, dass das Ganze funktioniert, weil der PiXel King die Kamera bereits überlistet hat und ihr vorgetäuscht hat, dass ein HSS-fähiger Blitz auf ihr sitzt. Das TTL-Messblitzsignal scheint durch den PiXel King via Mittenkontakt direkt an den Skyport weitergegeben zu werden, welcher dann wiederum den Ranger zündet. Falls dazu jemand eine andere Hypothese hat oder in irgendeiner Form Erkenntnisse beitragen kann fände ich das super, denn die ganze Supersync Geschichte ist bzgl. ihrer genauen Einflussfaktoren noch nicht so richtig ergründet. Im „Das Paddy und das Maddin“ Podcast Folge 3 berichtet Martin z. B., dass bei K&G bereits festgestellt wurde, dass es sogar unter einzelnen Kameratypen eine Art der Serienstreuung zu geben scheint. Was aber auch nur zu gut zu verstehen ist. Beim Supersync „überlistet“ man die Kameraelektronik in gewisser Form. Das passiert in Bereichen eines Bruchteiles einer Sekunde; zusammenfassend also alles sehr fragil.

Was bleibt also festzuhalten? Supersync ist eine tolle Sache, bei der es für den technisch interessierten Fotografiebegeisterten noch einiges zu entdecken und zu ergründen gibt. Im praktischen Alltag eröffnet es bei der Gestaltung des Bildes viele neue Möglichkeiten, die vorher nicht oder nur schwer umsetzbar waren. Die Möglichkeit den Ranger Quadra (mit S-Kopf) im Supersync zu betreiben, und das nur, indem der Skyport auf einen PiXel King gesetzt wird, ist praktisch und macht das Arbeiten mit dem System schnell und angenehm.

Über eure Erfahrungen mit Supersync und neue technische Details würde ich mich sehr freuen. Dazu könnt ihr entweder die Kommentarfunktion nutzen oder mich auch gerne per Mail kontaktieren. Falls ihr irgendwelche Fragen zu dem Thema oder zum Thema Blitzen allgemein habt, gilt das gleiche: entweder einen Kommentar hier oder eine E-Mail schreiben.

Viele Grüße und bis zum nächstem Mal,

euer Christian

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