TEST REVIEW: VANGUARD ALTA PRO 263AGH Profi Stativ Kit

Hallo Leute!

Im ersten Beitrag zu meinem Besuch auf der Photokina habe ich schon die Produkte von VANGUARD empfohlen.

Heute möchte ich euch ein absolutes Profistativ von Vanguard im Kit mit dem GH-100 Action-Kugelkopf etwas näher vorstellen. Viel Spaß beim Lesen!

UPDATE vom 21.11.2013 aus dem Praxiseinsatz:

Ich habe den Stativkopf  GH-100 durch den GH-300T Action Kugelkopf ersetzt. Weitere Infos unten!

VANGUARD ALTA PRO 263AGH

alta-pro-264at

Das Vanguard Alta Pro 263AGH ist das vielseitigste und allumfassend praktischste Stativ, dass ich bisher genutzt habe. Das liegt unter anderem auch an dem mit im Kit verkauften GH-100 Kugelkopf und den vielen Zusatzfunktionen. Ein echtes Profistativ das alles kann. Ich möchte es nicht mehr missen.

Aber erstmal zu den groben Spezifikationen. Das Stativ besteht nahezu vollständig aus Aluminium und ist ausgefahren 174 cm hoch, also in etwa so groß wie ich. Da die Augen aber etwas weiter unten sitzen reicht die Höhe auch für sehr große Personen locker aus um entspannt im Stehen zu fotografieren.

alta-pro_anti-shock-ring

Zusammengeschoben ist das Stativ mit angesetztem Kugelkopf ca. 72 cm hoch. Also noch tragbar. Apropos tragbar, anders bei anderen Herstellern wird bei Vanguard eine tolle Tragetasche für Stativ und Kopf mitgeliefert. Die ganze Tasche mit Stativ wiegt 2,6 kg. Aufgebaut steht das Stativ sehr stabil.

alta-pro_3-leg-angles-with-number

Die Stativbeine lassen sich in mehreren Winkeln bis zu 80 Grad verstellen. So ausgefahren „hängt“ das Stativzentrum gerade mal 5 cm über dem Boden.

Mittelsäule

alta-pro-263at

Das Hammerfeature am Alta Pro ist die schwenkbare Mittelsäule. Man kann sie nicht nur um 35 cm ausfahren, nein, es handelt sich auch um eine sogenannte MACC Mittelsäule. MACC steht bei Vanguard für „Multi-Angle Central Column“. Um noch ein paar Ideen aus der Marketing Abteilung zu bringen: Mittels des ISSL Systems („Swivel Stop-n-Lock“) ist es möglich, die Mittelsäule in beliebigen Winkeln von 0 bis 180 Grad herunter zu schwenken. Man kann die Kamera also komplett „über Kopf“ stellen. Sie hängt dann zwischen den Stativbeinen. Das ist echt super, da es schnell geht, und total stabil arretiert.

alta-pro_issl-system

 

Besonders die Makrofotografen werden diese Funktion zu schätzen wissen. Aber auch ich konnte das Feature gerade bei geringen Stativhöhen schon ausnutzen.

Wenn ihr die Arretierung mal versehentlich löst gibt es einen tollen Dämpfer, der die Kamera weich auffängt. Was ich auch super fande war, dass die Drehung der Mittelsäule um das Stativzentrum im verschwenken Zustand auch kugelgelagert und weich gedämpft verläuft. So kann man sicher auch tolle Kameraschwenks hinbekommen, super bestimmt für Videofilmer.

Die Mittelsäule ist schon eine feine Konstruktion: in beliebigen Winkeln verschenkbar, mit einem Hebel sehr schnell arretierbar, ausfahrbar bis 35 cm und auch noch gedämpft schwenkbar. Und wir sind noch nicht beim Kugelkopf angelangt. 🙂

Kugelkopf GH-100

gh100

Der im Kit verkaufte Kugelkopf sieht auf den ersten Blick wirklich befremdlich aus. Das liegt an dem großen Arretierungsgriff. Man nennt so eine Konstruktion „Action-Kugelkopf“. Durch einfaches zusammendrücken des Griffes wird der Kugelkopf entriegelt und man kann die Kamera bewegen. Der Kopf lässt sich dabei von -8 bis 90 Grad kippen, um 90 Grad neigen und natürlich um 360 Grad drehen. Mittels eines Hebels zur Friktionskontrolle kann man zusätzlich den Wiederstand des Kugelkopfstoppers bestimmen und so auf das Kameragewicht anpassen. Damit werden Schwenks immer butterweich. Besser geht es nicht. 🙂

gh100_grp-system-position

Bei der Konstruktion ist mir aufgefallen, dass der Griff etwas schwer zu betätigen ist. Wahrscheinlich ist es nicht anders möglich, da der Kopf ja auch fest sitzen muss. Ich denke aber, dass eine zarte Frauenhand da so seine Probleme bekommen könnte. Hier besteht also noch Nachbesserungsbedarf.

Der Griff lässt sich über eine weitere Arretierung in 8 Stufen um den Kugelkopf drehen. So ist er nie im Weg und kann auchmal komplett umgedreht werden, wenn die Kamera auf dem Kopf steht.

2012-11-07-laserundstativ-0051-1280x960

So, das wars…. Nein, natürlich noch nicht. Die Vanguard Ingenieure haben auchnoch eine vollwertige Panorama Funktion eingebaut. Über dem Kugelkopf findet sich eine Teilung in 72 Stufen um volle 360 Grad. Diese kann separat entriegelt werden und rastet schön in 5 Grad Schritten ein. Panoramafreaks aufgepasst.

Die darauf befestigte Stativplatte ist quadratisch und verriegelt doppelt. Somit kann man auf diesem Weg die Kamera auch nochmal um je 90 Grad drehen. All diese Optionen sind schon verrückt.

Die kleinen Details

Die Stativ / Kugelkopf Kombination ist ja so schon richtig toll. Worauf Vanguard aber geachtet hat sind die kleinen Details. Das ist mir hier wirklich sehr aufgefallen und katapultiert das Stativ in den Must-Have-Himmel. Daher ein paar kurze und knackige „Mini-Innovationen“:

alta-pro_feet

– Kleine Spikes in den Stativbeinen lassen sich herausdrehen. Die Gummienden wandern dabei nach oben. Gut für losen Untergrund.

– Die Mittelsäulenarretierung rastet in der Verschwenkeinrichtung nochmals ein, somit kann man die Mittelsäule nie ganz aus dem Stativ herausziehen

– Zwei Wasserwaagen je einmal im Stativ und im Kugelkopf erleichtern das Ausrichten

– Ein gefederter ( ! ) Haken unten in der Mittelsäule nimmt Beschwerungsgewicht oder die Kameratasche auf.

– Ein weiterer, mitgelieferter, an die Stativbeine anbringbarer Halter nimmt weiteren Kleinkram oder Beschwerung auf. Krass.

– drei Moosgummi-Beinüberzüge für jedes Stativbein gegen kalte Hände beim Anpacken des Statives im Winter.

2012-11-07-laserundstativ-0052-1280x960-1280x852

– Ein mitgeliefertes ( ! ) Multitool Werkzeug hilft beim Nachjustieren der Stativschrauben, auch wenn das für lange Zeit nicht nötig sein wird.

– Der Kugelkopf ist mittels eine 1/4 Zoll auf 3/8 Zoll Adapters auf das Stativ geschraubt. Jetzt der Hammer: In der Kopfaufnahme des Statives ist ein weiterer solcher Adapter in einer eigenen Halterung eingesetzt. Falls man also beim Kopfwechsel den Adapter verliert hat man noch einen. Da hat Vanguard aber mal weit gedacht. Toll!

Nachteile?!?

Nichts ist perfekt. Aber das Vanguard Alta Pro Stativ kommt für mich schon sehr nah dran.
Nachteile???

– Es gibt sehr viele Knöpfe und Schalter. Dadurch könnte mancher Nutzer vielleicht zu Anfang verwirrt sein. Das legt sich dann aber nach 5 Minuten und macht der Begeisterung für das Produkt Platz.

– Wie bereits erwähnt ist der Actiongriff etwas schwer zu drücken. Man muss praktisch gegen die Kugelkopffeststellung arbeiten.

– Hm, also die Stativplatte ist von Hand ohne Werkzeug etwas schwer fest im Kameraboden einzuschrauben. Es fehlt eine große Flügelmutter, die der Daumen und der Zeigefinger gut greifen können. Ach, nach einmal Üben bekommt man das hin…

Na das wars auch schon mit „Nachteilen“. Irgendwie fällt mir sonst wirklich nichts negatives auf. Das Ding ist Top! Funktioniert super und man bekommt sehr viel ( Stativ, Kopf, Adapter, Tasche, Multitool, Stativbeschwerungshalterung ) für sein Geld.

2012-11-03-dart1-makingof-0209-1280x960

Und so endet mein Test mit einem Zitat aus einem meiner letzten Artikel: KAUFT VANGUARD PRODUKTE. Punkt.
( Ohne die Werbetrommel rühren zu wollen, die Firma baut tolle Sachen. Das Alta Pro hat sogar den TIPA Award als „Best Accessory“ gewonnen, ich habe also Recht.) )

Hier könnt ihr das Stativ günstig und bequem kaufen

Vanguard Alta Pro 263AGH Dreibeinstativ (Aluminium, 2 Auszüge, Belastbarkeit bis 7 kg, max Höhe 174 cm, inkl. Pistolengriff GH-100)

(Amazon-Produktlink)

In diesem Sinne, fröhliches Einkaufen.

euer Akira.

PS: Wenn ihr Meinungen zum Vergleich Manfrotto 190X Pro B mit 322RC2 Kugelkopf mit dem Vanguard Stativ hören möchtet, sagt Bescheid.

UPDATE vom 21.11.2013

Da ich mein Test Review auch ab und an mal aktualisiere sobald neue Informationen vorliegen, spendiere ich euch ein Update.

Das Stativ ist auch nach einem Jahr Nutzung noch wohlauf und gut intakt. Mittlerweile habe ich aus Gewichtsgründen auf den GH-300T geupdated. Weitere Infos und einen kleinen Test findet ihr in DIESEM Blogartikel.