Was ist ein guter Fotograf?

Hi Leute,
Heute möchte ich mich mal mit einem Thema befassen, dass mich jetzt seit ca. einer Woche beschäftigt, und zwar die Frage:

Was ist ein guter Fotograf?

 

Nach vielen Überlegungen bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich eigentlich noch nicht wirklich ein guter Fotograf bin. Nach meiner Definition muss ein Fotograf ein Motiv dass er in seinem Kopf hat zu einer Aufnahme formen. Dabei interpretiert er natürlich das, was er fotografiert.
Und da liegt das Problem: Die digitale Nachbearbeitung nimmt einem praktisch die Notwendigkeit gut zu fotografieren. Man kann ein mittelmäßiges Bild schießen und daraus dann ein gutes erstellen. Man sagt sich dann einfach während des Shootings: „Ach, dass mach ich dann mit Photoshop.“
Ehrlich gesagt geht es auch mir manchmal so, bei einigen meiner Aufnahmen retuschiere ich anfangs nur fotografische Unzulänglichkeiten bis ich auf ein für mich passables Ergebnis komme. Daher muss ich gerade in der Peoplefotografie noch an meinen Fähigkeiten die Menschen abzubilden arbeiten.
Anders sieht es in der Makrofotografie aus, dort verzichte ich schon seit gut einem halben Jahr bewusst auf die digitale Nachbearbeitung mit Photoshop. Alles was noch „erlaubt“ ist, sind Farbanpassungen und Korrekturen in Lightroom.
Und ich finde, dass ich gerade in der Makrofotografie meinen Blick für das genaue Hinsehen trainiere. Das hilft mir dann auch in der Peoplefotografie immens weiter. Somit ergänzen sich meine beiden Sujets in dieser Hinsicht sehr gut.
Gerade das, also das genaue Hinsehen und sich im Kopf vorstellen wie das Motiv wirken würde macht für mich einen guten Fotografen aus.

Zusätzlich kommt mein immer wieder gern zitierter Satz hinzu: „Bei unfotogenen Motiven ist es eine Kunst, NICHT auf den Auslöser der Kamera zu drücken.“ Man erkennt einen guten Fotografen also auch daran, dass er vor jedem Auslösen kurz innehält und darüber nachdenkt, ob die Aufnahme so denn auch Sinn ergibt. Natürlich kann man auchmal eine Serie aufnehmen, aber das Bewusste fotografieren finde ich sehr wichtig. Früher habe ich auch nach dem „Dauerfeuer“ Motto fotografiert, mal schnell 700 Aufnahmen gemacht, von denen dann vielleicht 2-3 gut sind. Ich denke wenn man bewusster und langsamer fotografiert kommt man mit deutlich weniger Aufnahmen zurecht.

Ich weiß, das war ein reltativ kurzer Post, aber ich wollte das Thema einfach mal angesprochen haben.

In diesem Sinne,
Akira